Als Psychosomatisch bezeichnet man jene Krankheiten und Symptome die mit seelischen Reife - Prozessen in Beziehung stehen. Die Krankheit übernimmt dann etwas, das die Psyche nicht ohne weiteres zu tragen vermag. Ein seelischer Konflikt wird quasi ausgelagert und stattdessen im Körper ausgetragen. Dabei bleibt der Konflikt unbewusst. "Ich habe keine Wut, nur immer diese Kopfschmerzen … "
Selbstverständlich gilt: Bei Beschwerden in jedem Fall einen Fachärztlichen Befund einholen!
Aus dem Blickwinkel der Psychosynthese ist die Krankheit oder ein Symptom der Versuch einer Regulation des Systems. Dabei ist in einer Ganzheitlichen Betrachtungsweise der Lebenskontext in dem ein Symptom auftritt bedeutsam.
Was beschäftigt mich zur Zeit ? innerlich und aussen ? Gibt es schwelende Konflikte und Spannungen ? Wie gehe ich damit um ? Nehme ich mich oft zurück? oder gehe ich immer wieder an meine Grenzen ? Wie ist der Umgang mit meinen Gefühlen ? Wie ist mein Selbstverständnis ? Wo bin ich mit ganzem Herzen bei der Sache? Was macht mir wirklich Freude und wie viel Raum bekommt das in meinem Leben?
... und eine ganze Reihe mehr Fragen die es sich zu stellen lohnt.
Es lohnt sich ein Symptom, den Kontext in dem es auftritt und die Vorgeschichte unter ein Vergrösserungsglas zu legen, denn hier handelt es sich um den seelischen Hintergrund mit dem wir es zu tun haben.
Eine Spürbewusste, achtsame, am leiblichen Erleben orientierte Arbeit bringt uns auf die Spur und lässt Funktion und Sinn der Krankheitserscheinung deutlich werden. In diesem Prozess können Bedürfnisse an die Oberfläche steigen, die bisher zu wenig oder gar keine Beachtung, geschweige denn Raum im Leben bekommen haben. Möglicherweise heben wir dabei vergessene Potentiale die uns dabei unterstützen einen stimmigen Umgang mit uns selbst zu installieren. Die Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise zeigen oft eine "Entschärfung" der Symptomatik die sich bis zu einem vollständigen Rückgang erweitern kann.